Freitag, 30. Mai 2014

Mehr aus Kuta

Als wir wieder in Kuta waren, haben wir jeden Tag wieder gesurft was das Zeug hielt und haben nach langer Zeit mal wieder richtigen Fortschritt gemerkt. Morgens um 6 sind wir jeden Tag das erste mal raus bis um 8 wo es dann Frühstück gab. Danach lagen wir meistens erst einmal für einige Stunden flach bevor wir wieder bei Kräften waren und dann gegen Mittag das zweite Mal raus sind. Nachmittags gab es dann meistens einen kleinen Snack oder einen Fruchtshake im sehr preiswerten Restaurant Komala Indah, welches zu unserem Hotel gehört. Hier haben wir den Chef des Hotels und des Restaurants kennengelernt, welcher viele Prosurfer der ganzen Welt kennt und auch selbst ziemlich gut im Surfen ist. Einige Male sind wir mit ihm und seinem Sohn, dem er gerade das Wellenreiten beibringt, raus gegangen. Nur einige Meter vom Komala Indah entfernt liegt das Hotel und Restaurant "the Balcony". Hier wohnen für gewöhnlich immer die Prosurfer wenn sie nach Kuta, Bali kommen. Die ganze Wand im Restaurant hängt schon voll mit Bildern von berühmten Surfern, welcher hier gewohnt und gespeist haben. Bei Sonnenuntergang haben wir täglich noch eine letzte Surfsession eingelegt, meistens bis es wirklich komplett dunkel war und wir mit unseren Boards herunter liefen, während der Rest der Stadt hier schon am feiern war. Abends hatten wir dann immer einen riesen Hunger. In eigentlich allen Restaurants hier in Bali, oder auch in ganz Asien, bekommt man immer nur winzige Portionen, von denen wir nie satt werden. Schon recht nicht nach einem Tag voller Surfen. Warscheinlich sind die Portionen hier so klein, weil die ganzen Leute hier auch nur so halbe Portionen sind und alle einen Kopf kürzer hier sind als wir. Zum Glück gab es jedoch den "Sky Garden". Hier bekommt man für 50.000 Rupiah ein ALL-YOU-CAN-EAT-ESSEN. Das sind gerade mal 3 Euro pro Person. Und von 5 bis 6 gibt es hier jeden Abend auch noch Freibier, so viel man möchte. Jeden Abend gibt es hier ein leicht verändertes Büffee. Montag bis Donnerstag hat uns am besten gefallen und wir waren auch jeden Abend hier. Montag war "Pizza & Pasta Night", Dienstag gab es mexikanisches Essen, Mittwoch "Wings from around the World" und das beste zum Schluss, am Donnerstag war "German night" mit Schnitzeln und Bratwurst. Außerdem gab es jeden Tag leckeren Nachtisch mit Wassermelone, Kuchen und gebratenen Bananen. Eigentlich hatten wir uns jeden Abend vorgenommen es durch zu ziehen als erster hier um 5 auf der Matte zu stehen und als letzter um 10 den Laden wieder zu verlassen. Meistens haben wir es aber nicht länger als ne Stunde oder Zwei ausgehalten, weil wir so viel gegessen hatten, dass jeder Schritt auf dem Weg nach Hause nur noch Weh tat und wir nicht einschlafen konnten.
An einem Tag in Kuta hatten wir verdammt viel Pech. Nach nun schon fast 2 Monaten wurde uns endlich das Geld auf Konto überwiesen, was wir noch an Taxes zurück bekommen sollten. Jedoch war dies viel zu wenig. Eigentlich hätten wir allein durch den Job in der Raffinerie 700 NZD an Taxes zurück bekommen sollen. Stattdessen haben wir insgesamt nur knapp 250 Dollar bekommen. Da Lennert mal wieder kein Geld hatte und sich bei mir was leihen musste, wollte er nun dieses Geld direkt von der Bank abheben, damit er wieder ein wenig flüssig ist. Bei dem Versuch das Geld aus einem Automaten zu ziehen, hat der Automat jedoch keine Scheine ausgespuckt, hat aber dennoch das Geld von Lennerts Konto abgebucht. Und das war nicht das erste mal, dass wir hier schlechte Erfahrungen mit Geldautomaten gemacht haben. Auch unser Freund Colin, aus Colorado, hat seine Bankkarte hier in einen ATM gesteckt und sie dann nie wieder gesehen. Anscheinend sind die ATM's hier wohl besonders hungrig haben wir uns gedacht. Lennert Geld war jeden Falls erst einmal Futsch und wir wussten auch nicht genau wie er das Geld wieder bekommen sollte. Wir hatten ja keinen Wirklichen Beweis, dass Lennert sich das nicht einfach ausgedacht hat, um so doppelt so viel Geld zu erhalten. Um die Sache zu klären wollten wir dann zur nächsten, für den ATM verantwortlichen, Filiale der "Mandiri-Bank". Natürlich wollten wir hierfür unsere geliehenen Mopeten benutzen, wobei wir auf das nächste Problem gestoßen sind. Lennert hatte seine Schlüssel verloren. Wir haben das ganze Zimmer auf den Kopf gestellt bis uns dann bewusst geworden ist, dass Lennert seine Schlüssel zuletzt draußen auf dem Tisch vor unserer Zimmertür liegen lassen hat. Er wurde uns wahrscheinlich also geklaut, wobei wir darauf schließen, dass es einer der vielen Bilderverkäufer war, welche hier jeden Tag durch den Hotelgarten ziehen und ihr Glück dabei Versuchen Ölgemälde zu verkaufen. Bei uns haben sie ihr Glück übrigens schon zwei mal gefunden. Dafür hatten wir das Glück, dass der Schlüssel das einzige war, was uns hier gestohlen wurde, da unsere Zimmer Tür mehr als unzuverlässig war. Manchmal ließ sie sich gar nicht verschließen, andere male verschloss sie sich ganz von alleine und wir mussten sie mit Hilfe einer Schere wieder aufbrechen. Selbst von den Affen wurde uns noch nichts geklaut, und glaubt mir, ich habe schon viele Male Affen dabei beobachtet wie sie sich mit fremden Eigentum beschmückt haben oder versucht haben dieses zu essen. Einmal, ich war gerade am Surfspot "Padeng Padeng" um den Swell auszuchecken, ist eine Bande Affen über parkende Mopeten her gegangen sind und hat die Seitenfächer leer geräumt, während die Besitzer gerade nichts ahnend am Strand lagen.
Affe am klauen
Padeng-Padeng

Aber zurück zur eigentliche Story. Wir mussten also irgendwie zur Mandiri Bank kommen, also haben wir uns einfach gedacht, dass wir zu zweit auf einer Mopete fahren. Erst wollte ich Lennert anbieten, dass er sich einfach meine Mopete ausleiht und eben alleine zur Bank hindüst und die Sache so sicher viel schneller erledigt ist. Lennert hat mich dann jedoch von der Idee umgestümmt, da er Angst hatte in eine Polizei Kontrolle zu kommen und dann in Schwierigkeiten gelangen könnte, da er ja seinen Internationalen Führerschein in seiner eigenen Mopete hatte, an die er nicht heran kam, und ebenso wenig Stand sein Name auf den Papieren für meine Mopete. Wir sind also auf Nummer sicher gegangen und ich hab ihn gefahren, so konnten wir uns zumindest sicher sein, dass uns nicht noch mehr schief gehen konnte heute. Durch die engen Seitengassen von Kuta sind wir dann also mit meiner Mopete gedüßt, bis wir dann direkt an der berühmten Legianstreet eine Mandiri-Filiale gefunden haben. Anstatt uns wirklich weiter helfen zu können, hat man uns jedoch nur gesagt, dass wir eine Email an die Adresse auf dem Automaten schreiben sollten. Na toll, wirklich weiter waren wir nun also nicht gekommen, also haben wir uns auf den weg zurück gemacht. Doch das beste heute sollte uns nun erst noch erwarten. Auf unsrem Rückweg sind wir tatsächlich in eine Polizeikontrolle geraten und wurden sofort aus dem Verkehr gezogen. Gut, dass Lennert nicht alleine gefahren ist, haben wir uns gedacht und waren fest davon überzeugt auf der sicheren Seite zu sein. Als ich dem Polizisten dann meinen Führerschein gezeigt habe, hat dieser dann aber behauptet, dass mein Führerschein nur für Autos gültig sei und nicht für Mopeten. Außerdem hat er bemängelt, dass Lennert keinen Helm getragen hat und hat uns zur Wahl gestellt ihm entweder sofort 300.000 Rupiah bar in die Hand zu drücken oder Morgen vor Gericht zu erscheinen. Wir haben uns für das Bußgeld entschieden, welches natürlich in seine eigene Tasche ging und sind weiter gefahren. Uns war gleich klar, dass der Bulle korrupt gehandelt hat, da ich mit meinem Führerschein sehr wohl dazu berechtigt war Mopeten zu fahren und auch dass Lennert keinen Helm auf hatte, sollte hier jedoch kein Problem darstellen. Wir beobachten immerhin jeden Tag kleine 8 jährige Kinder dabei, welche kaum über den Lenker gucken können und zu zweit auf einer Mopete, ohne Helm, zum Strand fahren um surfen zu gehen, wobei der hinten sitzende mit mindestens zwei Surfboard bestückt ist und diese meist gefährlich in den Gegenverkehr ragen. Und ich glaube auch kaum, dass diese Kinder einen Führerschein besitzen. Und auch sonst tragen hier fast keine Leute einen Helm, da dies auch nicht vorgeschrieben ist und man ohnehin am Sack ist wenn man einen Unfall hier hat. Auch ist uns aufgefallen, dass der Polizist nur weiße, europäisch aussehende Leute, aus den Verkehr gezogen hat, und jeder Einzelne irgend etwas "falsch" gemacht hatte. Zurück am Hotel hat Lennert der Bank dann eine Email geschrieben, hat aber nie eine Antwort bekommen. Wahrscheinlich sind die Banken hier genau so korrupt wie die Polizei.
Mit dem Amerikaner Colin hatten wir uns mittlerweile sehr gut angefreundet und er hat uns schließlich dazu überredet mit ihm zusammen zu den Gili-Islands zu fahren. Colin arbeitet als Englisch Lehrer in Jawa und lebt seit mehreren Jahren in Indonesien. Deshalb beherrscht er die Sprache fließend, was einem immer sehr viel weiterhilft und man sich so gleich bei allen Einheimischen Respekt und Ansehen verpasst. Colin hat uns also von der Insel Gili Trawangan erzählt und uns versichert, dass die Insel für uns ein Muss ist, bevor wir Indonesien wieder verlassen. Außerdem hat er auch hier viele Freunde, welche hauptsächlich alle in der kleinen Strandbar "The Mengong" leben und arbeiten, welche er uns vorstellen wollte. Wir haben also eingewilligt und uns zusammen mit Colin ein Ticket für das Fastboat nach "Gili Trawangan" gekauft.


Samstag, 24. Mai 2014

The Bukit Peninsula

Auf der Halbinsel Bukit gibt es die besten Surfspots von Bali, oder in anderen Worten, einige der besten Spots der Welt. Surflegenden wie Kelly Slater kommen hier jedes Jahr her um in Uluwatu, Padeng Padeng (The Pipeline of Indonesia) oder Nusa Dua die höchsten und besten Wellen in Indonesien zu reiten. Allerdings ist äußerste Vorsicht geboten, da es bis auch den Kuta Beach sonst nur Reef Breaks auf Bali gibt. An jedem der vielen Spots auf Bali brechen fast täglich perfekte, Meter hohe Barrels über teils nur einen halben Meter tiefes oder bei Low-Tide noch flacheres Wasser. Hat man hier einen Wipe-Out und wir von den Wassermassen auf die messerscharfen Korallenriffe gedrückt, sind nicht nur ein kaputtes Board, sondern auch tiefe Schnittwunden oder gebrochene Knochen garantiert. Als erstes sind wir zu dem Ort Uluwatu gefahren. Uluwatu ist ein kleines Dorf, welches auf den Klippen an der Westküste der Bukit Peninsula gelegen ist. Den Surfspot bezeichnen die meisten Szeneleute einfach als Ulu's. Außerdem gibt es noch den Tempel Uluwatu welcher etwas weiter Südlich der Stadt auf den Klippen gelegen ist. Nicht weit von Uluwatu entfernt haben wir ein einfach aber billiges Hotel gefunden und haben hier eingecheckt und unsere Sachen gelassen bevor wir nach Uluwatu gefahren sind. In Uluwatu gibt es neben unzähligen Surfshops und Ding-Repairs viele kleine Bars, Restaurants und Dachterassen mit Blick auf die Wellen. Wenn man schwimmen oder surfen gehen möchte muss man eine kleine, versteckte Treppe herunter laufen bis man zu der in einer Höhle versteckten Lagune kommt, welche sich unter der Stadt befindet.
Eines der vielen Restaurants mit Blick auf die Wellen

Wahrlich perfekte Lefthänder

Ein Riesenlizard

Das schöne Wasser in der Lagune

Die Sonnenstühle sind auf einem separaten Felsen im Wasser gelegen, nur über die kleine Brücke erreichbar



Ein Dach eines kleinen Tempels guckt aus den Baumkronen hervor

Die Lagune unter der Stadt

Es war kurz vor Vollmond also waren die Wellen heute am pumpen. Lennert und ich waren von der Atmosphere und dem Surf hier so beeindruckt, dass wir nicht lange überlegt haben und ins Wasser gegangen sind. Da Ulu's als ein schon ziemlich anpruchsvoller Surf bekannt ist habe ich auf dem Weg nach draußen noch einen Surfer gefragt ob ich auf irgendwas achten muss aber er hat mir nichts weiter gesagt und mir nur einen guten Surf gewünscht, da es für ihn selbstverständlich war dass hier nur erfahrene Surfer rausgehen und er sich so nicht weiter Gedanken gemacht hat. Wir sind also einfach drauf los gepaddelt bis wir an dem Punkt angelangten wo die ersten großen Wellen am brechen waren. Ich schätze mal es kam grad ein großes Set rein, da ich eine ganze Weile nur mit Duckdiven beschäftigt war. Als eine kleine Pause von den Wellen kam habe ich aufgeblickt und plötzlich bemerkt dass ich ein ganzes Stück weiter rechts war als alle anderen Surfer. Ich hab also versucht wieder nach links, beziehungsweise weiter raus zu paddeln aber es war zwecklos. Wegen der heute riesigen Wellen waren dermaßen starke Strömungen entstanden, dass, wenn man erstmal in sie rein kam, verloren war. Irgendwann ist mir die Kraft ausgegangen, weil wir heute auch nicht viel gegessen hatten, und ich musste mir was überlegen wie ich zurück in die Lagune kam. Der einzige Weg der mir in diesem Moment voller Panik und Erschöpfung einfiel, war es, zurück zu den Felsen zu schwimmen, hier heraus zu klettern und dann irgendwie zurück zur Lagune zu laufen. Je näher ich dem Ufer kam, desto stärker wurde das Rip und ich wurde immer weiter nach rechts abgetrieben, immer weiter von der Höhle entfernt. Anders als ich gehofft hatte, hatten die Wellen am Ufer immer noch sehr viel Kraft und ich wurde von ihnen gegen das Korallenriff am Ufer gestoßen. Schnell habe ich mich mit meinen Füßen mit aller Kraft in die Wellen hinein gestoßen um zu verhindern, dass sie mich wieder ans die Felswand werfen. Eine besonders starke Wellen hat mich dann so sehr erfasst, dass ich unter Wasser in eine kleine Einwölbung in der Felswand gespült wurde. Beim Versuch wieder aufzutauchen hatte ich plötzlich Decke über mir und ich war für kurze Zeit unter Wasser gefangen. Wie aber schon zuvor habe ich mich wieder von der Felswand abgestoßen und bin dann wieder an die Oberfläche gekommen. Ich musste richtig nach Luft ringen und hatte schon eine Menge Salzwasser geschluckt. Für einen kurzen Moment kamen nun keine großen Wellen mehr rein und ich wusste, dass dies meine einzige Chance ist bis wieder das nächste große Set kommt. Ich habe mir also mein Surfboard unter den Arm geklemmt und habe versucht mich irgendwo am Riff festzuhalten und nach Oben zu klettern. Das Riff war überall sehr scharf und es war ziemlich schmerzhaft nach Oben zu kommen. Da ich aber einen solchen Adrenalinstoß hatte habe ich es geschafft und bin mit blutenden Händen oben angekommen. Es war eine riesen Erleichterung zu wissen, dass ich erst einmal außer Gefahr war. Wie durch ein Wunder hatte ich es aus dem Wasser geschafft ohne dass mein Board auch nur eine Schramme abbekommen hatte. Ich war jedoch so am Ende und am ganzen Körper am zittern, dass mir mein Board aus der Hand gerutscht ist, auf einen Felsen gefallen ist und nun ein fettes Loch in der Seite hatte. Na toll. Trotzdem war ich froh, dass zumindest ich fast unversehrt aus dem Wasser herausgekommen bin. Nach einer Verschnauf Pause bin ich nun über die Felsen in Richtung Höhle geklettert. Das ganze Korallenriff war mit Krebsen überseht, sodass ich bei jedem Schritt auf welche drauf getreten bin, was aber immer noch angenehmer war als auf dem Riff selbst zu laufen. Ich konnte den Weg zurück zur Höhle fast komplett klettern bis auf eine Stelle, wo ich zurück ins Wasser springen musste. Ich musste eigentlich nur wenige Meter um einen Felsen herum schwimmen aber die Strömungen waren so stark, dass ich wieder hin und her gerissen wurde und es wieder nur mit viel Mühe geschafft habe weiter zu kommen. Dies war jedoch die letzte schwierige Stelle und ich habe es zurück in die Höhle geschafft. Als ich zu den Surfshops in Uluwatu kam habe ich mein Board gleich einem Ding-Repair Shop gegeben und für 400.000 wurde es mir repariert und war am nächsten Tag um 12 Uhr Mittags abholbereit.
Zurück am Hotel angekommen habe ich Lennert wieder getroffen und auch er konnte mir von Strapazen erzählen. Zwar hatte er es heraus geschafft bis zum Line-up, wurde hier jedoch von einer Welle erfasst und direkt auf den Korallen-Boden gedrückt. Als er wieder zur Höhle zurück wollte, haben ihn die Stömungen auch sofort zur Seite gezerrt und er musste woanders rauskletter und ebenfalls zurück laufen. Was ich heute also auf jeden Fall gelernt hatte war, dass man sich bei anspruchsvollen Surfspots wie diesem immer erst über die Strömungen und andere Dinge informieren zu lassen, bevor man ins Wasser geht.
Den Rest des Tages wollten wir damit nutzen um uns den nicht weit entfernten Affentempel anzusehen. Schon auf dem Parkplatz waren überall Affen am rumrennen und Bananen essen. Bevor wir in den Tempel konnten haben wir am Eingang ein Tuch bekommen, welches wir uns wie jeder andere hier um die Hüfte hängen mussten. Vor einigen Tagen, als wir uns auf dem Weg nach Ubut verfahren hatten, hatten wir den Tipp bekommen nichts lose mit uns herum zu tragen und auch keinen Augenkontakt mit den Affen aufzubauen, da diese schnell mal frech werden können und dich beklauen wollen. Jedoch konnten wir mit Freude andere Leute dabei beobachten wie Affen Essen oder Trinkflaschen von ihnen geklaut haben. Der Tempel mit den vielen Affen hat mich sehr an die Affenstadt im Dschungelbuch erinnert.
Uluwatu Tempel auf der Spitze der Klippen





Die Flasche hat der Affe einer Frau einfach so aus der Hand gerissen, hat ein Loch rein gebissen und es getrunken. Raffinierte Tiere. 

Um 6 Uhr, bei Sonnenuntergang wurde ein traditioneller Tanz aufgeführt, was natürlich nochmal extra gekostet hat, sich aber auf jeden Fall gelohnt hat. Der Tanz ging eine Stunde lang und hat auch eine kleine Geschichte erzählt. Es gab verschiedene Figuren, welche unterschiedlich Masken und Kostüme anhatten. Einer sah aus wie ein Wolf und sollte glaube ich einen bösen Geist oder so darstellen, welcher am Ende von den anderen besiegt werden musste. Als der Gesang von den Einheimischen nach langer Zeit eine kurze Unterbrechung hatte, ging genau in diesem Moment der Ruhe, das Handy von einem Inder in der ersten Reihe los. Gleich wurde er von den Tänzern auf die Bühne gezerrt und dazu bewegt mit zu tanzen. Man konnte sofort sehen, dass es dem Inder sehr unangenehm war und er sich gleich wieder setzen wollte. Alle Leute haben über ihn gelacht und er hat es in diesem Moment auch sicher bereut, dass er sein Handy nicht auf lautlos gestellt hatte. Nach einigen sehr aufregenden und lustigen Tanz Choreografien gingen dann plötzlich alle Scheinwerfer, welche nach Sonnenuntergang eingeschaltet wurden, aus und ein Feuerkreis wurde um den gefangen genommenen bösen Geist herum entfacht. Das immer gleich klingende, seit einer dreiviertel Stunde andauernde, Voodoo-Getöne, hat diesem Moment auf gehört und die Einheimischen haben angefangen wunderschön zu singen. Ich saß auf der Treppe ganz vorne im Publikum und konnte richtig die Hitze des Feuers in meinem Gesicht spüren. Als das Feuer im vollen Gange war, hat der "böse Geist" es mit nackten Füßen ausgetreten und immer wieder weggetreten in Richtung der Zuschauer. Es sah aus wie kleine Feuerbälle und die ganze Luft war voller Funken. Das ganze Publikum war am staunen und äußerst beeindruckt.

Ganz besondere Atmosphäre: Die Show bei Sonnenuntergang












Als die Show um 7 zu Ende war, wollten wir noch ein wenig den Tempel besichtigen, wozu wir noch fast gar nicht gekommen waren. Es war schon dunkel und alle anderen sind nach Hause gefahren, da auch der Tempel um 7 schließt. Wir waren also ganz alleine als wir aus versehen sind wir in den Bereich des Tempels gelaufen sind, welcher für Besucher eigentlich nicht öffentlich ist. Weit sind wir jedoch nicht gekommen bis wir von einem Einheimischen entdeckt wurden und aufgefordert wurden den Tempel zu verlassen. Nach diesem anstrengenden und erlebnisreichen Tag hatten wir beide einen riesen Kohldampf und wollten uns auf die Suche nach einem Restaurant machen. Auf dem Parkplatz vor dem Tempel haben wir einen der Tänzer getroffen, welcher uns dazu eingeladen hat uns zu einem günstigen Local-Restaurant zu bringen und ihm einfach mit dem Roller zu folgen. Für einen Teller Mie Goreng hat man hier tatsächlich nur 15.000 bezahlt (in Kuta um die 35.000). Wir haben uns also jeder 3 Gerichte bestellt und dazu noch jeder 2 frisch gepresste Fruchtshakes. Damit war unser Hunger mehr als befriedigt.
Die nächsten 2 Tage sind wir nach Dreamland gefahren. Dies ist ein Sandstrand und kein Korallenriff, jedoch waren auch hier die Wellen riesig und wir konnten hier nicht wirklich surfen, also haben wir uns dazu entschieden zurück nach Kuta zu fahren.
Blick auf "Balangan" von "Dreamland" aus 

Dreamland Surf



Ankunft in Bali, Kuta

Als wir mit dem Flugzeug die ersten Inseln von Indonesien erreichten waren wir schon ziemlich am staunen. Viele kleine grüne Inseln umgeben von wunderschönem blauem Meer und immer wieder haben Vulkane aus den Wolkendecken heraus geguckt. Beim Landen in Bali konnten wir aus dem Flugzeug aus riesige, perfekt brechende Wellen und Surfer direkt neben der Landebahn sehen. Dieses Land muss einfach das Paradies zum surfen sein, wenn wir schon die ersten Surfer direkt am Flughafen sehen konnten. Der Flughafen hatte einen sehr interessanten Baustil. Alles war sehr modern und zwischendurch waren immer wieder historische, traditionelle Bauelemente, wie riesige Torbögen und Statuen zu finden.
Die ersten Inseln von Indonesien

Der "Kuta Reef Break" direkt neben der Landebahn

Der schöne Flughafen von Bali

Ähnlich wie auch in Thailand haben auf uns schon hungrig die Taxifahrer gewartet. Wir haben zu den ersten erst einmal nein gesagt und sind weiter gegangen bis wir mit einem einen guten Preis abmachen konnten, welcher nur noch die Hälfte von dem des ersten war. Von Denpasar aus, wo wir gelandet sind, haben wir uns von dem Taxi nach Kuta zum Kumala Indah II bringen lassen, das Hotel, was uns der Engländer empfohlen hatte. Auch der Verkehr ist hier sehr ähnlich wie in Thailand, ich würde sogar sagen noch etwas schlimmer, da es hier keine Verkehrsschilder- oder Regeln gibt. Ebenfalls hat man gleich gemerkt, dass Bali die Hauptinsel von Indonesien sein muss, da Kuta wirklich von Touristen überrannt ist und es ist noch nicht einmal Saisonbeginn. Auf Bali gibt es unglaublich viele kleine Gebetsstätten und Schreine, welche aussehen wie kleine Mineaturmodelle von Tempeln. Diese sind wirklich an jeder Straßenecke zu finden und sind immer mit reichlich Blumen und kleinen Körben beschmückt. Nachdem wir durch den dichten Verkehr in Kuta hindurch waren kamen wir an die Straße, welchen direkt am Strand verläuft. Ein großes Tor im typischen Indonesien-Stil hat den Eingang zum Strand gebildet und beim hindurch blicken konnte man schon die Kokosnusspalmen am Strand und die Wellen sehen.
Der Eingang zum Strand

An dieser Straße ist ein Restaurant neben dem anderen, viele Hotels und sogar ein Bali Hardrock Cafe. Ein Stück die Straße hinunter, sind wir bei einem der vielen Mini-Marts von Bali nach rechts in eine kleine Seitenstraße eingebogen in der sich unser Hotel befand. Das Kumala Indah II sieht aus wie ein alter Tempel. Überall gibt es Säulen, kleine Torbögen und Gebetsstätten. Den ganzen Tag sind die Frauen hier damit beschäftigt kleine Körbe aus Blättern zu bauen und diese mit Räucherstäbchen und kleinen Opfergaben für den Hindu-Gott zu bestücken und rund um das Grundstück zu verteilen.
tägliches Ritual um den Hindu-Gott zu ehren.

Kleine Statuen werden mit Kleidung und anderen Schmuckstücken verziert

Für ein Zimmer mit Ventilator und eigenem Badezimmer bezahlen wir hier 125.000 was pro Kopf umgerechnet 4 Euro sind. Das Frühstück ist dabei inklusive. Jeden Morgen bekommen wir hier entweder Kaffee oder Tee, und der Kaffee ist hier wirklich weltklasse, und ein Bananensandwich. Da uns das Frühstück hier so gut gefällt haben wir mit Nyoman, einer der freundlichsten Leute hier im Hotel, abgemacht, dass wir jeden Morgen jeder 3 Toast extra bekommen für insgesamt 25.000. Frühstück gibt es in einem kleinen Garten in dem auch unser kleines Häuschen steht in dem wir wohnen. Wenn man von einem zum anderen Ende des Gartens läuft sieht man jedes mal mindestens 2 Eichhörnchen. Schnell ist uns aufgefallen, dass es in diesem Ort jeden Tag der Woche Party gibt und auch aus jedem anderen Hotel Abends immer laute Musik dröhnt. Besonders in der parallel liegenden Legian-Street ist es jeden Abend voller, Party-wütiger Touristen. Glücklicherweise scheint unser Hotel der einzige ruhige und entspannte Ort im ganzen Ort zu sein.
Unser Zimmer in der zweiten Etage

Häuserfassaden unseres Hotels

Das Komala Indah II sieht aus wie ein alter Tempel - wunderschön

In den Türen ist ganz besonders viel Detail zu finden. Aus Holz geschnitzt und mit Gold faziert ist dies eine ganz besonders schöne Eingangstür zu einer gewöhnlichen Wohnung


Die Dächer des Komala Indah II

Torbogen zu anderem Bereich und Garten des Hotels

Der Garten und Pavillon unter dem es Frühstück gibt
Frühstück - Bananatoast, Tee und Kaffee

Nachdem wir im Hotel eingecheckt waren sind wir gleich zum Strand gegangen um surfen zu gehen. Wir haben genau die Zeit im Jahr erwischt, in der die größten Wellen überhaupt nach Bali kommen. Außerdem war es kurz vor Vollmond also war es echt am pumpen. Weiter draußen brechen durchgehend 2-3 Meter große Wellen und die Strömungen sind extrem stark. Wir haben hier einen Amerikaner kennen gelernt, welcher zur Abkühlung nur bis zur Hüfte tief ins Wasser gegangen ist. Die Strömungen waren jedoch so stark, dass er so aufs Meer heraus gezogen wurde ohne dass er was hätte machen können. Er hat sich dann an dem Surfboard von einem Surfer festgehalten und hat sich von ihm zurück zum Strand ziehen lassen. Wenn man hier bei starken Strömungen ohne Surfboard ins Wasser geht kann es ganz schnell gefährlich werden. Allein am Kuta Beach sollen jedes Jahr bis zu 100 Leute ertrinken!! Das wären also fast jeden dritten Tag ein Toter. Unglaublich. Allerdings sind hier am Strand auch so viele Leute wie nirgendswo anders in Bali. Besonders zu Sonnenuntergang ist der Strand immer proppe voll mit Touristen, welche immer wie verrückt schreien wenn mal eine Welle etwas weiter an den Strand kommt und ihre Füße dann nass werden. Merkwürdiger Weise sind es fast nur asiatische Leute, welche sich zum Sonnenuntergang an den Strand begeben. Es gibt immer große Gruppen welche das selbe T-Shirt tragen und die meisten Frauen haben Kopftücher auf. Einmal sind Lennert und Ich Abends über den Strand gelaufen und wurden gleich zur richtigen Attraktion weil wir aus einem westlichem Land kommen. Wir wurden gleich von mehreren Gruppen von Leuten angesprochen ob sie mit uns zusammen ein Bild haben können. Meistens waren wir mindestens einen Kopf größer als die anderen auf dem Bild und wir kamen uns ziemlich cool vor mit unseren Surfboards unter dem Arm.

geparkte Mopeten vorm Strand

Uhhhh white boy

Sonnenuntergang am Kuta Beach - Immer gut besucht

Wie auch sonst in jedem anderen Land in Asien wir man auch hier von allen möglichen Leuten angesprochen. Einmal am Strand musste ich nicht einmal bis 5 zählen bis mich der nächste angesprochen hat ob ich ein Surfboard ausleihen möchte.. Als mich der 12. ansprach hatte ich dann auch genug und bin vom Strand runter gegangen. Aber hier ist es nicht viel anders. Vor jedem Restaurant, Tattooladen, Klamottengeschäft oder Club stehen Leute die einen versuchen etwas anzudrehen. Dann gibt es noch eine Menge Leute die mit Mopeten herum fahren und einen fragen wohin man möchte und einen dann für Geld fahren möchten. Außerdem wurden wir hier fast jeden Abend von Drogendealern angesprochen, welche einem wirklich alles verkaufen wollen. Uns wurden sogar schon harte Drogen wie Crack und Meth angedreht. Die meisten wollen einen aber nur Marijuana verkaufen, was man aber auf keine Fall machen sollte, da viele Drogendealer mit der Polizei zusammen arbeiten. Wenn man also was kauft steht in der nächsten Sekunde schon die Polizei neben einem und damit ist hier nicht zu spaßen. Von mehreren Leuten haben wir hier schon gehört, dass man für ein Tütchen Gras hier ganz schnell im Gefängnis landen kann und die Gefängnisse hier auch schon voll mit weißen Leuten sind. Mitten in der ersten Nacht sind wir beide wach geworden weil wir beide Bauchschmerzen und Durchfall hatten, was wohl noch ein Nachbeben vom thailändischem Essen war. Eigentlich wollten wir am zweiten Tag Kuta schon verlassen aber es ging uns dann doch zu schlecht und wir sind noch eine weitere Nacht hier geblieben. Am nächsten Tag haben wir uns dann Roller für umgerechnet 2,50 am Tag ausgeliehen. Nyoman hat uns erklärt wie man mit den Dingern fährt und wir sollten eine Runde probefahren ob wir alles verstehen. Lennert hat gleich den Fehler gemacht und zu viel Gas gegeben. Wenn man das macht fällt man nach hinten und versucht sich mit aller Kraft am Lenker festzukrallen wodurch man dann noch mehr Gas gibt uns so in einen Teufelskreis gerät. Fast wäre Lennert so in die nächst beste Mauer hinein gefahren, konnte aber grade noch rechtzeitig abbremsen. Sprit bekommt man an jedem kleinen Stand oder Laden. Benzin ist hier immer in Absolut-Vodka und anderen Schnapsflaschen abgefüllt zu kriegen und volltanken kostet einen so um die 1,50 €. Mit den Rollern kam auch noch eine Surfboard-Halterung an der Seite. Ziemlich cool! Unser erster Trip mit den Mopeten sollte dann ein Tagesausflug nach Ubut in den Affenwald werden. Gleich haben wir bemerkt wie gefährlich es ist hier im Straßenverkehr teil zu nehmen. Wie ich vorher schon erwähnt hatte gibt es hier keine Schilder oder Verkehrsregeln. Jede Straßenkreuzung ist immer wieder eine neue Herausforderung und meistens hat derjenige, der am meisten hupt, dann Vorfahrt. Besonders die Leute mit Mopeten, und das sind definitiv die meisten hier, fahren wie sie wollten und mogeln sich überall hindurch. Auch wir haben uns dem Fahrstil hier schnell angepasst und sind mit unserem fahrbaren Untersatz über Bürgersteige geheizt, durch Fußgängerzonen oder verkehrt herum in Einbahnstraßen gefahren. Hier haben wir sogar noch verücktere Sachen gesehen als in Thailand. Einmal haben wir einen Rollerfahrer gesehen, welcher ein Fenster auf seinem Fußbrett transportiert hatte welches zu beiden Seiten etwa einen Meter vom Roller herausragte. Wir hatten uns schneller verfahren als gedacht und haben dann einen Mann gefragt wie man zum Affenwald kommt. Der hat uns dann aber gesagt, dass es ziemlich kompliziert ist dort hin zu finden und hat uns gleich davon abgeraten, da die Locals dort die Affen dazu trainieren von Touristen Wertsachen wie Schmuck, Geldbörse und Kameras zu klauen.
Da ich mich die letzten Tage nur von Bananen ernährt hatte ging es mir am nächsten Tag dann wieder viel besser. Als wir morgens noch eine Surfsession eingelegt hatten bevor wir aufbrechen wollten, hat sich dort um 7 eine Morgengymnastik-Gruppe getroffen und zu lauter Musik ihre Übungen gemacht. Das hat mich einfach so sehr verstört dass wir so schnell es ging unsere Rucksäcke mit dem Nötigsten gepackt haben, unsere Surfboards am Roller befestigt haben und dann Kuta verlassen haben zur Halbinsel Bukit im Süden von Bali.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Special-Promotion auf Grund der Proteste

Dienstag war schon unser letzter Tag in Bangkok bevor wir nach Bali fliegen würden. Morgens haben wir im Hotel ausgecheckt und konnten all unser Gepäck im Hotel hinterlassen. Gegen Mittag wollten wir dann den Grand Palace besichtigen aber wurden auf unserem Weg von einem thailändischen Lehrer angehalten, welcher uns vor heftigen Protesten am Grand Palace gewarnt hat. Da der Grand Palace auf Grund der Aufstände heute auch geschlossen hatte, hat uns der Mann einige andere Orte empfohlen. Außerdem hat er für uns ein Tuk Tuk angehalten, welches für die Regierung arbeitet und Touristen deutlich billiger rumfährt als normale Tuk Tuks. Wir haben mit dem Fahrer abgemacht, dass er uns für 20 Baht(50 Cent) 3 Stunden lang hinfährt wo wir wollen. Der nette Mann auf der Straße hat uns einige ganz besondere Orte empfohlen und einen Anzugladen, welcher nicht wie all die anderen eine Abzocke ist sondern zu dem auch viele Locals hingehen. Heute war außerdem eine besondere Promotion und einige Leute von der Botschaft wurden heute in diesem Geschäft erwartet. Unser erster Stop war allerdings beim "Lucky Buddha". Dies ist ein sehr heiliger Ort, welcher nur ein mal im Monat für Touristen und Besucher geöffnet wird. Ein echten Geheimtipp hat uns der Mann da also gegeben. Zu unserer Überraschung war dieser Tempel auch nicht von Touristen überrannt wie jeder andere, sondern wir waren die einzigen Besucher. Es kam auch gleich ein sehr freundlich Mönch zu uns und hat uns in gutem Englisch einiges über den Ort erzählt. Er konnte sogar einiges an Deutsch sprechen, da seine Frau aus Deutschland kommt. Im inneren des Tempels war ein goldener Buddha, zwar etwas kleiner als die meisten anderen, aber dafür nicht nur von Außen vergoldet sondern zu 100% aus reinem Gold. Um genau zu sein bringt er 250 Kg auf die Wage und muss eine Menge Geld wert sein.

Wir haben uns noch etwas länger mit dem Mann unterhalten und auch er hat uns erzählt, dass heute ein besonderer Promotiontag sei und hat uns den gleichen Anzugladen empfohlen wie der Mann auf der Straße. Dies war auch unser nächster Stop und unser Fahrer hat uns zu den Laden gebracht. Von Anfang an hat der Laden bei uns gleich einen guten Eindruck gemacht. Von außen war der Laden kaum auffällig und es standen auch keine Leute davor, welche einen dazu drängen hinein zu gehen. Hier hat man uns nochmals erzählt, dass heute auf Grund der Promotion die Taxes für alle Anzüge entfallen und man hat uns nach Oben geführt wo wir einen Blick auf die Ware werfen konnten. Der Laden verwendet echt extrem guten Stoff, wie zum Beispiel Mäntel aus echtem Kamelhaar und Anzüge mit Seideninnenfutter. Giorgio Armani und Hugo Boss lassen bei der selben Fabrik herstellen und werden dann für ein vielfaches des eigentlichen Preises in europäischen Ländern verkauft. Nach langem Überlegen habe ich mich dazu entschlossen das Geld für einen Anzug zu investieren, da dies der einzige Laden war dem ich vertrauen konnte. Auch Lennert hat der Laden so gut gefallen, dass er sich einen Anzug bestellt hat und damit in Kauf genommen hat, seinen anderen Anzug, den er schon woanders bestellt hatte, nicht mehr abzuholen um sich so die zweite Hälfte der Bezahlung zu sparen.
Der Stoff hat sich so gt angefühlt und sah so gut aus dass wir einfach nicht nein sagen konnten

Als nächstes hat uns das Tuk Tuk zum Golden Mountain gebracht. Dies ist ein Berg mitten in Bangkok, auf dessen Spitze sich ein Tempel befindet. Dies war ein sehr ruhiger Ort und auf den Treppen den Berg hinauf kam man sich so vor, als ob man an einem ganz anderen Ort als in Bangkok wär. Auf der Plattform ganz Oben befand sich eine goldene Kuppel und man hatte einen tollen Ausblick über die Stadt. Auch hier sind wir wieder auf einen sehr lustigen und freundlichen Thai getroffen, welcher sich mit uns fließend in Deutsch unterhalten konnte, weil seine Familie ein Thai-Restaurant in Mannheim hat.
Der "Golden Mountain" auf der Spitze des Berges in Mitten Bangkoks

Der Weg nach Oben

Der Aussicht auf die riesen Metropole



Nach dem wir beim Golden Mountain waren, waren die drei Stunden auch schon um, da wir so viel Zeit im Anzugladen verbracht hatten und der freundlich Tuk Tuk Fahrer, mit dem wir auch schon Freunde geworden waren, hat uns zurück zu unserem Hotel gebracht. Auf Grund der Proteste gibt es zur Zeit also viele Promotionen um wieder mehr Touristen nach Thailand zu locken, was uns natürlich sehr gut gepasst hat.
Am Abend hatten wir leider nicht mehr so viel Glück wie wir heute Nachmittag hatten. Wir wollten zur berühmten Scirocco Sky Bar welche sich auf einem der höchten Gebäude in Bangkok befindet, allerdings waren wir nicht fein genug angezogen und durften nicht nach oben. Jedoch haben wir uns überlegt wieder zu kommen, wenn wir das nächste Mal in Bangkok sind und unsere Anzüge haben. Als nächsten wollten wir zum Meditaion Center und hier eine Lehrstunde im Meditieren machen, aber hierfür waren wir leider auch schon zu spät, da sich die Zeiten, welche ich im Internet gelesen hatte, geändert haben. Jedoch waren wir ganz in der Nähe des Regierungsviertels und wir haben uns den Grand Palace von Außen angeguckt. Hinter den riesigen Mauern konnte man die goldenen, hell erleuchteten Dächer des Palastkomplexes sehen. Dieser Palast diente früher als Wohnsitz für die Könige Siams und später Thailands. Heute finden hier jährlich immer noch viele königliche Zeremonien statt und der Palast wird rund um die Uhr sehr schwer von Soldaten bewacht. Wir waren so beeindruckt, dass wir hier unbedingt noch herkommen wollen, wenn wir das nächste mal in Bangkok sind.

Auf unserem Weg zurück zum Hotel sind wir noch über einen Nightmarket gekommen auf dem alles, was man sich nur denken konnte, verkauft wurde. Neben allem möglichen Essen, wurde hier sehr viele gebrauchte Akkus und Handys verkauft, welche mit Sicherheit von Leuten geklaut worden waren. Zurück im Hotel haben wir einen Engländer kennengelernt, welcher gerade von Bali kam. Als Job kauft er billig Schmuck in Indonesien ein, bringt dieses nach London und verkauft es da für ein vielfaches. Er verdient so sehr gut Geld und arbeitet auch nur 2 Monate im Jahr bevor er wieder nach Indonesien kommt und den Rest des Jahres hier Urlaub macht und surft. Er hat uns auch gleich ein sehr billiges und gutes Hotel in Kuta, Bali empfohlen, zu dem wir uns direkt von Airport hinbringen lassen sollen. Mit dem Engländer und Chin zusammen sind wir noch ein Bier auf der Khao San Raod trinken gegangen bevor wir und ein Taxi zum Flughafen geholt haben. Das Taxi war nicht besonders groß und es war eine Herausforderung unser ganzes Gepäck, inklusive Surfboards, hinein zu bekommen aber irgendwie hat es dann doch gepasst.